Crystal Antlers sind sechs langhaarige junge Männer aus Long Beach, Kalifornien, die sich einem ziemlich abenteuerlichen, schweißtreibenden und wüsten Prog-Rock verschrieben haben. Gegenwärtig befinden sie sich auf einer zweimonatigen Tour durch Europa und weil aus Platzgründen jedes Bandmitglied nur ein einziges Gepäckstück mit in den Tourbus (einen Mercedes Sprinter) nehmen darf, gehen ihnen zwischendurch schon mal die Klamotten aus. Aber zum Glück schützen sie ihre langen Haare vor der nordeuropäischen Kälte und dienen darüber hinaus als erstklassiger Duftspeicher, um attraktive Artgenossen anzulocken.
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Vice: In England tragen Mädchen gerne „Antlers“, diese komischen Hirschgeweihe, wenn sie auf Sauftour gehen. Glaubt ihr, das könnte auch für Männer in Mode kommen?
Kevin: Die Mode geht manchmal eigenartige Wege. Vorstellen könnte ich es mir schon, aber ich hoffe, es wird nicht passieren. Dann würden uns nämlich plötzlich alle fragen, wieso wir unsere Band nach einem albernen Modetrend benannt haben.
Jonny: Immerhin könnten wir dann auf unseren Konzerten Geweihe verkaufen.
Aber wieso nennt ihr euch „Crystal Antlers“? Ich hoffe, euch ist klar, dass ein Kristallgeweih für einen Hirsch ein schlimmer Albtraum wäre. Die Dinger wären nicht nur viel zu schwer, sondern auch sehr zerbrechlich, sie würden beim ersten Duell kaputtgehen. Was habt ihr gegen Hirsche?
Jonny: Die Fragilität der Natur hat bei der Namensgebung zwar tatsächlich eine Rolle gespielt, nicht aber die Hirsche im Besonderen. Ich habe nichts gegen Hirsche, auch wenn ich ein paar Geweihe an der Wand hängen habe. Damit kann man Frauen ganz gut Angst einjagen.
Gefällt es euch, Frauen Angst einzujagen?
Jonny: Nein, aber bei meinen Geweihen fürchten sie sich eben manchmal.
Tja, typisch Frauen, was? Habt ihr schon mal ein Tier ausgestopft?
Kevin: Nein, aber wir haben darüber nachgedacht. In Texas, auf dem Highway zwischen El Paso und Austin, ist alles voll von toten Tieren. Eine wirklich gefährliche Strecke zum Autofahren. Aber es gibt da auch eine Menge Läden, die Tiere präparieren. Theoretisch könnte man die Kadaver aufsammeln und sie denen verkaufen.
Klingt nach dem widerlichsten Geschäftsmodell aller Zeiten. Da bin ich doch froh, dass ihr stattdessen in einer Band spielt.
Jonny: Ja. Wir versuchen, keine Tiere zu töten. Wir haben eine Hirschpfeife auf unserem Van.
Kevin: Das ist so was wie eine Hundepfeife, Menschen können das Geräusch nicht hören, aber Tiere werden davon abgeschreckt. Wir bilden uns zumindest ein, dass es wirkt.
Vielleicht sollte man mal eine Pfeife erfinden, die Menschen hören können. Dann ließen sich noch mehr Unfälle verhindern.
Jonny: Ich bin zwar dagegen, sie zu töten, aber eine Zeit lang habe ich ausgestopfte Tiere gesammelt. Ein Freund hat mir sogar mal einen Wildschweinkopf ausgeliehen.
Irgendwie gefällt es euch doch, Frauen Angst einzujagen, oder?
BEN KNIGHT
Crystal Antlers’ Debüt-EP ist bei Touch and Go erschienen. Ihr erstes Album wird in Kürze veröffentlicht. www.myspace.com/crystalantlers
Wildwechsel – Interview mit Crystal Antlers
Crystal Antlers sind sechs langhaarige junge Männer aus Long Beach, Kalifornien, die sich einem ziemlich abenteuerlichen, schweißtreibenden und wüsten Prog-Rock verschrieben haben. Gegenwärtig befinden sie sich auf einer zweimonatigen Tour durch Europa und weil aus Platzgründen jedes Bandmitglied nur ein einziges Gepäckstück mit in den Tourbus (einen Mercedes Sprinter) nehmen darf, gehen ihnen zwischendurch schon mal die Klamotten aus. Aber zum Glück schützen sie ihre langen Haare vor der nordeuropäischen Kälte und dienen darüber hinaus als erstklassiger Duftspeicher, um attraktive Artgenossen anzulocken.
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Vice: In England tragen Mädchen gerne „Antlers“, diese komischen Hirschgeweihe, wenn sie auf Sauftour gehen. Glaubt ihr, das könnte auch für Männer in Mode kommen?
Kevin: Die Mode geht manchmal eigenartige Wege. Vorstellen könnte ich es mir schon, aber ich hoffe, es wird nicht passieren. Dann würden uns nämlich plötzlich alle fragen, wieso wir unsere Band nach einem albernen Modetrend benannt haben.
Jonny: Immerhin könnten wir dann auf unseren Konzerten Geweihe verkaufen.
Aber wieso nennt ihr euch „Crystal Antlers“? Ich hoffe, euch ist klar, dass ein Kristallgeweih für einen Hirsch ein schlimmer Albtraum wäre. Die Dinger wären nicht nur viel zu schwer, sondern auch sehr zerbrechlich, sie würden beim ersten Duell kaputtgehen. Was habt ihr gegen Hirsche?
Jonny: Die Fragilität der Natur hat bei der Namensgebung zwar tatsächlich eine Rolle gespielt, nicht aber die Hirsche im Besonderen. Ich habe nichts gegen Hirsche, auch wenn ich ein paar Geweihe an der Wand hängen habe. Damit kann man Frauen ganz gut Angst einjagen.
Gefällt es euch, Frauen Angst einzujagen?
Jonny: Nein, aber bei meinen Geweihen fürchten sie sich eben manchmal.
Tja, typisch Frauen, was? Habt ihr schon mal ein Tier ausgestopft?
Kevin: Nein, aber wir haben darüber nachgedacht. In Texas, auf dem Highway zwischen El Paso und Austin, ist alles voll von toten Tieren. Eine wirklich gefährliche Strecke zum Autofahren. Aber es gibt da auch eine Menge Läden, die Tiere präparieren. Theoretisch könnte man die Kadaver aufsammeln und sie denen verkaufen.
Klingt nach dem widerlichsten Geschäftsmodell aller Zeiten. Da bin ich doch froh, dass ihr stattdessen in einer Band spielt.
Jonny: Ja. Wir versuchen, keine Tiere zu töten. Wir haben eine Hirschpfeife auf unserem Van.
Kevin: Das ist so was wie eine Hundepfeife, Menschen können das Geräusch nicht hören, aber Tiere werden davon abgeschreckt. Wir bilden uns zumindest ein, dass es wirkt.
Vielleicht sollte man mal eine Pfeife erfinden, die Menschen hören können. Dann ließen sich noch mehr Unfälle verhindern.
Jonny: Ich bin zwar dagegen, sie zu töten, aber eine Zeit lang habe ich ausgestopfte Tiere gesammelt. Ein Freund hat mir sogar mal einen Wildschweinkopf ausgeliehen.
Irgendwie gefällt es euch doch, Frauen Angst einzujagen, oder?
BEN KNIGHT
Crystal Antlers’ Debüt-EP ist bei Touch and Go erschienen. Ihr erstes Album wird in Kürze veröffentlicht. www.myspace.com/crystalantlers